Metadaten: List an seine Frau Karoline in Leipzig: Von ihren Briefen ist nur einer angekommen. Die Abreise ist morgen über Karlsruhe nach Freiburg festgesetzt. Im ganzen mit Aufenthalt zufrieden, sogar Professor Gustav Schwabs (sie ist eine Gmelin) haben ihn herzlich empfangen. Der König ist noch nicht versöhnt. Vor Polizei beschieden, feste Erklärung abgegeben. Darauf versicherte Maucler, der König wolle alles niederschlagen. Schlayer steht im großen Ansehen [...] Lists Teilnahme an der Eisenbahnsache wird hier vorerst nicht gern gesehen. Cotta spricht sich nicht klar aus. Göritz sagte, Lists Äußerungen auf der Redoute hätten dem König gefallen. Menzel hat sich wegen seines Ausfalles in seinem Literaturblatt von 1831 entschuldigt. Fritz [Seybold] hat keinen guten Umgang. Großmama wundert sich, dass Karoline auch Lades geschrieben hat. Wohltuend ist die Achtung und Anerkennung, die ihm jedermann bezeugt. Bekannte schicken ihre Söhne in den Industrie- und Handelsstand. Oskar darf trotzdem in Jurisprudenz sein Glück versuchen, muss aber fleißig sein und sich nach seinem 18. Jahr auf der Universität mit Stundengeben selbst unterhalten. Die Mädchen müssen sich Mühe geben, Französisch und Haushalt zu lernen. Gestern war er mit Geheimrat Körner bei General Seeger, Chef des württ. Geniekorps, eingeladen. Lists Projekt, im Württembergischen eine Runkelrübenzuckerfabrik auf Aktien zu gründen, hat Anteilnahme gefunden. Sein Plan war nur, sich durch den Aufenthalt bei der badischen Regierung zu empfehlen, sodass er zur Teilnahme an dem dortigen Unternehmen zugelassen werde.
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- Titel:
- List an seine Frau Karoline in Leipzig: Von ihren Briefen ist nur einer angekommen. Die Abreise ist morgen über Karlsruhe nach Freiburg festgesetzt. Im ganzen mit Aufenthalt zufrieden, sogar Professor Gustav Schwabs (sie ist eine Gmelin) haben ihn herzlich empfangen. Der König ist noch nicht versöhnt. Vor Polizei beschieden, feste Erklärung abgegeben. Darauf versicherte Maucler, der König wolle alles niederschlagen. Schlayer steht im großen Ansehen [...] Lists Teilnahme an der Eisenbahnsache wird hier vorerst nicht gern gesehen. Cotta spricht sich nicht klar aus. Göritz sagte, Lists Äußerungen auf der Redoute hätten dem König gefallen. Menzel hat sich wegen seines Ausfalles in seinem Literaturblatt von 1831 entschuldigt. Fritz [Seybold] hat keinen guten Umgang. Großmama wundert sich, dass Karoline auch Lades geschrieben hat. Wohltuend ist die Achtung und Anerkennung, die ihm jedermann bezeugt. Bekannte schicken ihre Söhne in den Industrie- und Handelsstand. Oskar darf trotzdem in Jurisprudenz sein Glück versuchen, muss aber fleißig sein und sich nach seinem 18. Jahr auf der Universität mit Stundengeben selbst unterhalten. Die Mädchen müssen sich Mühe geben, Französisch und Haushalt zu lernen. Gestern war er mit Geheimrat Körner bei General Seeger, Chef des württ. Geniekorps, eingeladen. Lists Projekt, im Württembergischen eine Runkelrübenzuckerfabrik auf Aktien zu gründen, hat Anteilnahme gefunden. Sein Plan war nur, sich durch den Aufenthalt bei der badischen Regierung zu empfehlen, sodass er zur Teilnahme an dem dortigen Unternehmen zugelassen werde.
- Persistenter Identifier:
- I31x20315871201455618991230130324390
- Signatur:
- 47 IV/100
- Absendeort:
- Stuttgart
- Datierung:
- 6. Februar 1836
- Umfang:
- 4 Bl.; Oktav
- Formale Beschreibung:
- Brief
- Literaturhinweis:
- Werke VIII, S. 461