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  • 1. List aus Kehl an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Hat über den Stand seiner Prozess-Sache nichts mehr gehört und bittet daher Cotta inständig, ihm mitzuteilen, was er zu erwarten habe. Stellt die Geschichte des Falls und das gegen ihn eingeleitete Verfahren eingehend dar. Schildert die Einstellung der Regierung und der Geschichte. Anschließend Reflexionen über das Repräsentationssystem, die Unverletzlichkeit der Deputierten. Scharfe Urteile über Justizminister von Maucler.
  • 2. Fr. List aus Kehl an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Übersendet einen Entwurf für eine Eingabe der Reutlinger Stadtvorstände und bittet deshalb gegebenenfalls mit "Oberbürgermeister" Merkh Rücksprache zu nehmen. Seine einzige Bedingung sei: Restitution in Amt und Würden u. Befreiung von jeder Strafe. Hat sich inzwischen an ein Mitglied der bayrischen Kammer gewandt für ihn zu interpellieren. Würde im äußersten Fall sich dazu entschließen, seinen Prozess herauszugeben.
  • 3. Präfektur des Departements Bas Rhin an das französ. Innenministerium: List betr. ausführlicher Polizeibericht, u. a.: Dessen Ankunft in Straßburg hat weniger Sensation gemacht als das vielleicht in der Hauptstadt der Fall gewesen wäre. Er hat Verbindung mit den Korrespondenten der ausgeprägt liberalen Stuttgarter Neckarzeitung, wo er Redakteur war. Er beschäftigt sich mit der Niederschrift seines Prozesses, den er auch in Frankreich drucken lassen will. Zur Zeit sucht er Verbindung mit Marchand, einem der Redakteure des Kuriers vom Niederrhein; daraus könnte sich eine gegenseitige Korrespondenz dieser beiden Blätter ergeben.
  • 4. Straferkenntnis des Kriminalsenats des Gerichtshofs für den Neckarkreis gegen List: List wird wegen Ehrenbeleidigung und Verleumdung der Regierung usw. zu zehnmonatlicher Festungsstrafe mit angemessener Beschäftigung verurteilt. Unterschrift: Cleß.
  • 5. E. W. Arnoldi aus Gotha an W. Weber in Gera: Empfiehlt keine öffentliche Aktion gegen die Schnell'schen Anmaßungen. (L 1 Nr. 18/16 vom 28.10.1822) Am 1. Dezember Versammlung von Abgeordneten der thüring. Staaten in Arnstadt zur Besprechung handelspolit. Fragen. Gotha sendet Kammerrat Braun. Weber soll das seine tun, damit die Reuss'schen Länder den rechten Mann schicken. Bittet, Miller in Darmstadt zu verständigen. Ein Brief geht auch an Bauerreis.
  • 6. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Bitte an Fritz (Seybold), seine Sache in ihrer Zeitung zu ignorieren. Wilhelm soll die Zeitungen senden, in welchen von seiner Sache die Rede ist. Auf der Post werden alle Briefe geöffnet, deshalb wird nur Geschäftliches geschrieben. Görres steht in keiner großen Achtung.
  • 7. J. Fr. v. Cotta aus Stuttgart an List in Straßburg: Teilt List mit, dass seine Bemühungen den Konflikt beizulegen vergeblich waren.
  • 8. List an Oberregierungsrat Wächter: Übersendet die eben bei ihm eingegangene Vollmacht der Stadtvorstände zu Reutlingen, mit der gehorsamsten Bitte, nunmehr zum weiteren Fortgang der Sache gefällige Einleitung zu treffen.
  • 9. Bericht über die Sitzung vom 20. Mai 1822 in der bayer. Kammer der Abgeordneten: Im Hinblick auf die Darmstädter Konferenzen wurden dem bayer. Landtag 6 Fragen vorgelegt, über die sämtliche positiv abgestimmt wurde. Der Referent v. Urschneider fertigte darauf hin den Kammerbeschluss sogleich für die Kammer der Reichsräte aus.Die 6 Fragen sind dem Wortlaut nach aufgeführt. Unterschrift: Schrenk
  • 10. F. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Hat widersprechende Nachrichten aus Stuttgart von seiner Frau und von Engelbach. Bittet, wenigstens dafür zu sorgen, dass man seine Frau ruhig ziehen läßt. Ist bereit, für immer auf Württemberg zu verzichten.
  • 11. Fr. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Schildert seine Lage, die Trennung von der Familie, die Umstände seiner Flucht. Er habe sich seither ruhig verhalten, aber die Gerichte drängen auf Auslieferung und Urteilsvollstreckung. Bittet Cotta, sich beim König unmittelbar zu verwenden. Er habe nie die Majestät des Thrones beleidigt, ja nicht einmal das gegenwärtige Gouvernement angegriffen. Hofft auf die konstitutionellen Gesinnung des Königs.
  • 12. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Möbel können unter Umständen mit Genehmigung der Straßburger Zollbehörde ohne Anfrage in Paris frei eingeführt werden. Reise muss jetzt verabredet werden. Zusammenkunft nach des Obersten Vorschlag in Langensteinbach in Baden. Datum nach Manöverende zwischen 13. bis 20. Sept. Der Oberst wird die Teilhaber der Neckarzeitung und den Oberamtsrichter von Brackenheim mitbringen. Er soll die Akten und Rechnungen vom 1. Oktober 1821 auch mitbringen. Flachsland kommt wahrscheinlich auch mit. Dank für Brief vom 1. September. Keine Furcht, man muss die Zusammenkunft nur geheim halten.
  • 13. Französisches Innenministerium: Frage nach den Maßregeln, die gegen List ergriffen werden sollen. Abschub über die Grenze durch die Gendarmerie.
  • 14. Heinrich Kessler aus Oppenweiler an List in Straßburg: Weiß nichts über die politische Stimmung im Lande zu berichten. Man scheint auf öffentliche Meinung verzichten zu können. Autenrieth, der den Vizekanzler abgeschüttelt hat, liess sich zunächst nicht dazu bewegen, den Kanzler abzulegen; er habe sich jedoch gegen eine Zulage von 900 fl besiegen lassen. Er, Kessler, sei für den Posten eines Stadtschultheißen in Heilbronn zur Wahl gestanden, man habe aber ein "altes Lagerbuch" gewählt. Es sind die gleichen Leute, die 1818 im "Volksfreund aus Schwaben" mit liberalen Adressen auftraten. Es ist daher auch passend, wenn der "Volksfreund" jetzt Rezepte zu Krebssuppen usw. bringt. - Berichtet über das "Vitriol-Schiefer" - Projekt. Will mit "Berg-Schübler" wieder nach Oedendorf gehen. Das Rund'sche Haus will die noch übrigen Aktien kaufen. Der König (Wilhelm I.) will bis 1. Juli einen Bericht über Oedendorf haben.
  • 15. Das Bezirksamt Kork an List in Kehl: List wird ersucht, sich am 30. Dez. auf der Amtskanzlei des Bezirksamts einzufinden, um das Urteil des Obertribunals anzuhören. Unterschrift: Kieffer
  • 16. Briefwechsel zwischen E. L. v. Hornthal aus München und C. F. Bauerreis in Nürnberg.1) v. Hornthal setzt Bauerreis vom Erfolg seiner Motion im bayr. Landtag in Kenntnis und stellt schnellen Abschluss der Darmstädter Verhandlungen in Aussicht.2) Antwort von Bauerreis vom 4. April 1822 mit eingehenden zollpolitischen Erörterungen. Darlegungen der Zielsetzungen des Handelsvereins und Bemerkungen über innerbayrische Verhältnisse.
  • 17. E. W. Arnoldi aus Gotha an die thüringischen Wirtschaftsstände: Die wichtigsten Hindernisse des Abschlusses des süddeutschen Handelsbundes seien gehoben. Die thüringischen Regierungen seien bisher Zuschauer gewesen. Es sei daher an der Zeit, sie zur aktiven Teilnahme zu bewegen. Arnoldi bittet, ihm hierbei in allen Kreisen der Wirtschaft tatkräftig an die Hand zu gehen.
  • 18. Otto an Arnoldi: Klage, dass er für einen Aufsatz kein Honorar bekomme, obwohl List die an ihn bezahlten 20 Dukaten nur als vorläufiges Ehrengeschenk bezeichnet habe; auch seine Beiträge zum Organ nur teilweise honoriert. Drohung mit publizistischem oder gerichtlichem Vorgehen. Nachrichten über je eine fremde und eine eigene Arbeit, die das jüdische Händler- und Wuchertum betreffen.
  • 19. "Allgemeiner Anzeiger der Deutschen", Nr. 270: Fortsetzung des Beitrags. "Das verarmende Deutschland ..." vom 3. Oktober 1822
  • 20. J. Fr. v. Cotta aus Stuttgart an List in Kehl: Hat mit Wehmut List Schreiben vom 30. Sept. gelesen und hofft, dass er und seine Frau die erlittenen Widerwärtigkeiten in Basel bald vergessen würden. Was in seinen Kräften stünde würde gewiss geschehen.
  • 21. Wilh. Seybold aus Ulm an List in Straßburg: Hatte die Hoffnung, List an drittem Ort zu sehen; muss nun aber mit seiner Frau in ein Bad. Beklagt sich über Unordnung bei der Neckarzeitung; von dort sei kein Geld zu erwarten. Will nach dem Bad kurz nach Stuttgart gehen, befürchtet aber mit Friedrich Seybold Verdruss zu bekommen. Hofft, List bald in der Heimat wiederzusehen, zumal das Obertribunal vernünftiger sein soll als der Esslinger Gerichtshof.
  • 22. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Hoffentlich hat Fritz (Seybold) die Entscheidungsgründe nicht dem traurigen Philister Fetzer gegeben. Verärgert, dass Karoline in Geldverlegenheit gewesen ist; die Zeitungskasse muss immer bei Geld sein! Lade wird finden, dass List bis Ende Mai noch 200 fl. zu fordern hat für Zinsen und seine Mitarbeit. Die angeforderten Freiexemplare sind für Ulrich. Flachsland, Engelhard, Ottmann, bestimmt, die der Zeitung Gefälligkeiten erweisen. Ansicht des Göriz ist beschränkt. List wünscht präzise Antwort auf die die Zeitung betr. Fragen. Das Casino Littèraire macht den Vorschlag, es wolle die Neckarzeitung halten. Karl könnte wie der Junge von Gambs gegen 200 fl. in das College mit halber Pension gehen.
  • 23. List aus Straßburg an das Kriminalamt Stuttgart: Ersucht um Übermittlung der Entscheidungsgründe zum Urteil des Kriminalsenats des Gerichtshofes zu Esslingen, um gegen das Urteil Rekurs ergreifen zu können. - Griesinger und Fetzer haben Beistand abgelehnt; Schübler hat inzwischen Vollmacht erhalten.
  • 24. Fr. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Schildert das Aufsehen, das sein Prozess in Frankreich erregt hat. Man sei an ihn herangetreten, seine Memoiren französisch und begleitet durch eine Vorwort von Aignon oder Dunoyer erscheinen zu lassen. Ist bereit, seinen Widerstand aufzugeben, wenn die zweite Instanz ihn freispricht oder der König von seinen Kronprärogativen Gebrauch macht. Einen anderen Weg sehe er nicht. Bittet Cotta, ihm seine Ansichten mitzuteilen. Legt eine Schrift ("Memoirs") zum Gerichtsverfahren bei.
  • 25. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: In Sorge, weil immer noch keine Nachricht. Angabe einer Deckadresse in Kehl. Seit 2 Tagen an der Beschleunigung des Druckes seiner Sache. Aufenthalt in Straßburg angenehm, auch Görres empfiehlt so.
  • 26. List aus Kehl an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Ist bereit, nichts zu unternehmen, was dem Ministerium unangenehm sein könnte, und hofft, dass sich seine Gegner ebenso verhalten. Schildert seine Ausweisung aus Frankreich, berichtet von seiner Absicht, sich an der Universität Basel einen neuen Wirkungskreis zu schaffen, erwähnt den bedrohlichen Gesundheitszustand seiner Frau, die erneut krank geworden ist. Hofft, dass sie Aussicht auf Versöhnung, von der Engelbach spricht, sich verwirklichen wird.
  • 27. Friedr. Murhard aus Frankfurt an List in Straßburg: Kündigt das Straßburger "Übersetzungsinstitut" in der Oberpostzeitung an und hat auch Empfehlungsartikel der "Allgemeinen Zeitung", der "Nürnberger Correspondenten", dem "Constitutionel", "Courrier francais" und "Courrier des Pay-Bas" in Brüssel übersandt. Glaubt bei dem rückläufigen polit. Interesse an keine beträchtliche Nachfrage und warnt vor eigenem Risiko. Will sich nach Zustandekommen des Projekts gerne in den "Allgem. polit. Annalen" dafür einsetzen und bittet List um Aushängebogen. Mit Aignans Buch könnte man den Anfang machen. Er könnte einen billigen Übersetzer besorgen und mit seinem Bruder die Durchsicht übernehmen. Bittet List, sich für die "Allgem. polit. Annalen" im Elsass einzusetzen und Seybold zu Ankündigungen in der "Neckarzeitung" zu veranlassen. Liesching sei von Frankfurt nach Stuttgart zurückgekehrt. Die Zensur hatte alle Artikel Murhards über Lists Prozess gestrichen.
  • 28. Der Präfekt des Departements Bas Rhin an das Innenministerium: Professor List aus Stuttgart verhält sich ruhig. Er hält sich im literarischen Casino auf, wo er Zeitungen liest ohne sich an der Konversation zu beteiligen. Falls sein Verhalten Anlass zur Unzufriedenheit geben sollte, wird die Anordnung vom 27. April befolgt.
  • 29. Prof. v. Hornthal aus Freiburg an List in Kehl: Brockhaus will auf den Plan, eine Bibliothek französischer, staatswissenschaftlicher Klassiker herauszugeben, nicht eingehen. Schlägt jedoch vor, List solle ihm einen autobiographischen Artikel und eine Aufsatz über den Handelsverein fürs Konversationslexikon schreiben.
  • 30. "Allgemeiner Anzeiger der Deutschen", Nr. 269: Anonymer Brief, "von einem Cattunfabrikanten" unterzeichneten Aufsatz: Das verarmende Deutschland. Würdigung der "Gedanken eines Unparteiischen über die Klagen der deutschen Fabrikanten." Wiederlegung freihändlerischer Grundsätze.
  • 31. List an die juristische Fakultät der Universität Freiburg: Bitte um ein Rechtsgutachten zu seiner Verurteilung durch die württembergische Regierung.
  • 32. "Denkschrift, Deutschlands weitere Handelsverhältnisse betreffend" von J. J. Schnell aus Nürnberg: Schilderung des wirtschaftlichen Niedergangs Deutschlands. Klagen über die Ergebnislosigkeit der Darmstädter Verhandlungen. Erstes Erfordernis sei, die Binnenzölle aufzuheben. Besonders schädlich in der Zollpolitik sei die schonende Behandlung Österreichs und Preußens. Von beiden Ländern hätten Deutschlands Fürsten nichts zu erwarten. Möglichste Entfremdung von Ihnen ist das einzige Rettungsmittel für Deutschland. Einseitige Abschließung gegen Frankfreich reiche nicht aus, den Handel zu beleben. Gänzliches Verbot aller fremden Waren ist nötig; tatkräftige Handhabung des Prohibitivsystems. Beschleunigung der Darmstädter Verhandlungen.
  • 33. Dr. Wolter aus Straßburg an List in Straßburg: Empfehlung eines von Strobel genannten Kopisten Dieterici.
  • 34. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Vom Umzug Nachricht geben, damit Logis parat ist. Mit Geld versehen, selbst fast am Ende wegen der Druckkosten. Brief an Erhard, bei dem noch einige hundert Gulden eingehen müssen. Fritz Seybold muss die Abrechnung geben. Gestern vom Prozess in Colmar zurückgekommen.
  • 35. J. Fr. v. Cotta aus Stuttgart an List in Kehl: Teilt List die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen mit und versichert ihn seiner Anteilnahme.
  • 36. Aufruf für eine Subskription zur Unterstützung Lists: Darstellung von Lists Veruteilung und Fluchtaufruf an die auf der Leipziger Messe versammelten Kaufleute und Fabrikanten, List nicht im Stich zu lassen und ihn in Stand zu setzen, seine Ehre zu verteidigen. Verfasser: Ernst Weber. Die Liste wurde nicht in Umlauf gesetzt.
  • 37. Präfektur vom Niederrhein an das Innenministerium: (Französisch) Angekommen ist Professor List aus Stuttgart, Abgeordneter im Königreich Württemberg, der sich wegen der Drucklegung einer Flugschrift die Verfolgung der Gerichte zugezogen hat.Randvermerk: List ist sofort auszuweisen, wenn sein Verhalten zur geringsten Unzufriedenheit Anlass gibt.
  • 38. Innenministerium an die Präfektur des Departements Haut Rhin: Sind von der Präfektur des Dep. Bas Rhin benachrichtigt worden, dass der Stuttgarter Professor List, der sich seit 5 Monaten in Straßburg als Flüchtling aufgehalten hat, ausgewiesen wurde und am 17. d. M. in Richtung Colmar - Basel abgereist ist. Lists Ausreise ist zu überwachen und seine Rückkehr nach Frankreich zu verhindern.
  • 39. Präfektur des Departements Haut Rhin an das französ. Innenministerium: List, der mir von der Präfektur des Dep. Bas Rhin angezeigt worden ist, hat Colmar am 18. dieses Monats passiert, am 19. in Mühlhausen übernachtet und ist mit der Post nach Basel weitergereist. Er hat die Kutsche ab St. Lois verlassen. Ob er in Basel angekommen ist, konnte nicht festgestellt werden. Die Polizei ist angewiesen, ihn am Betreten Frankreichs zu hindern.
  • 40. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Bestätigt Brief vom 19. Schauder bei dem Gedanken an Stuttgart und Württemberg. Guter Wirkungskreis für ihre Zeitung mit Hilfe der Liberalen. Will in Nebenstunden Chemie und Mineralogie hören. Lernt bei Flachsland Französisch. Auf den Rat seiner Freunde an Sauerländer in Aarau wegen des Drucks seiner Prozessgeschichte geschrieben. Die Reutlinger können nichts mehr für ihn tun, sollen für sich selber sorgen. Fetzer sollte nur die Akten besorgen, keine Rekursschrift fertigen. Will selbst an Cleß schreiben, nachdem die Herren Scheu von seiner Sache tragen.
  • 41. Präfektur des Departements Bas Rhin an das französ. Innenministerium: Übersendung eines Polizeiberichtes vom 23. Mai, die Überwachung Friedrich Lists betreffend: List kündigt an, dass der erste Teil seines in der Schweiz gedruckten Prozesses in 14 Tagen erscheinen werde; Wegen der Herausgabe dieser Arbeit steht er auch mit einem Verlag in Paris in Verhandlung. Marchand, der sich eifrig mit der Übersetzungsarbeit beschäftigt, vermittelt ihm auch Bekanntschaften, so die zweier Professoren der literarischen Wissenschaften und die von Gravelot, bei welchem List vergangenen Montag gespeist hat. Das Betragen dieses Fremden scheint nicht von der Art zu sein, dass sie Unzufriedenheit erwecken wird. Er hat schon oft angekünfigt, dass er nach Paris gehen werden, um den Druck (seiner Arbeit) zu überwachen und vielleicht auch um sich dort in seinem Ruhm zu sonnen.
  • 42. C. F. Winter aus Heidelberg an List in Aarau: Fragt an, ob er 12 Expl. der Themis I durch Buchhändler Neukirch in Basel erhalten habe. Antrag im preuß. Landtag den "Aignan" zu verbieten. In Magdeburg ist die Schrift bereits konfisziert. Empfiehlt daher, die Prozessgeschichte nicht als "Themis II" folgen, sondern selbstständig in der Schweiz drucken zu lassen. Günstige Äußerungen von Paulus über Themis I.
  • 43. Rundschreiben der Redaktion des Allgemeinen Korrespondenten für Handel, Industrie u. Gewerbe: Leipzig Juli 1822. Dient zu einer statistischen Erhebung für den Stand der Gewerbe der Städte Deutschlands.
  • 44. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Schwester Luise hat recht, alles Neue gefällt List wohl, aber lieber Käsekrämer in Straßburg als Regierungsrat in Stuttgart. Gestern bei Reuter, Professor für Handelsrecht. Flachsland und Marchand wollen seine Memoiren für die Pariser Buchhandlung Delaunay übersetzen, damit wäre die württ. Regierung auch im Ausland blamiert. Neckarzeitung kann auch von Straßburg aus geschrieben werden. Grüße an die Schüles.
  • 45. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Bittet um ein paar Zeilen zu seiner Sache und um die Bestimmung einer baldigen Zusammenkunft.
  • 46. List an den Kriminalsenat des Gerichtshofes in Esslingen: Beschwerde über seine Verurteilung.
  • 47. J. Fr. v. Cotta aus Stuttgart an List in Straßburg: Bietet ihm seine Vermittlung beim König an und ersucht um möglichst umgehende Stellungnahme. Bedauert, das Werk von Say nicht verlegen zu können.
  • 48. Erkenntnis des Obertribunals in Stuttgart: Bestätigung des gegen List und Eduard Schübler ausgesprochenen Urteils des Gerichtshofs für den Neckarkreis vom 6. April 1822.
  • 49. List aus Straßburg an Fr. v. Cotta in Stuttgart: Berichtet über seine Flucht und den trostlosen Zustand, in dem er seine Familie verlassen habe. Schildert das Verfahren der Gerichte und die weiteren Verfolgungen, mit denen er rechnen müsse. Bittet, sich für ihn beim König zu verwenden, auf dessen konstitutionelle Gesinnung er fest vertraue.
  • 50. "Allgemeiner Korrespondent für Handel, Industrie und Gewerbe": Prospekt und Inhaltsübersicht dieser von A. Wienbrack in Leipzig herausgegebene Zeitung. Erstes Erscheinen zu Beginn des Jahres 1823.
  • 51. Unbekannt aus Stuttgart an List in Straßburg: Plant die Herausgabe einer Zeitschrift. Fordert List zur Mitarbeit auf.
  • 52. Eduard Schübler aus Stuttgart an List in Straßburg: Übersendet einige von List erbetene Abschriften und berichtet über die Versuche zur fabrikatorischen Verwertung des Westernacher Schiefers. Gewinnung von Kohle Schwefelsäure, Alaun und Vitriol. Hoffnung, in Spiegelberg Kohle durch Bergwerksbetrieb zu gewinnen.
  • 53. Französisches Innenministerium an die Präfektur des Departements Bas Rhin: Nach dem Bericht vom 28. September hält sich der ausgewiesene Professor List nunmehr in Kehl im Großherzogtum Baden auf. Falls er wieder in Straßburg auftauchen sollte, ist er festzunehmen und durch die Gendarmerie an die Grenze zu bringen.
  • 54. "Nationalzeitung der Deutschen", 32. Stück: Berichte über Handel und Gewerbe, u. a. über die süddeutschen Zollverordnungen und die Darmstädter Konferenzen.
  • 55. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Bedauert, Cotta vor der Abreise nicht mehr getroffen zu haben. Schildert die Beweggründe zur Flucht und erklärt sich bis aufs Äußerste verteidigen zu wollen. Ist dabei, ein Werk von Louis Say zu übersetzen u. herauszugeben und will deshalb Beziehungen mit Gazzi und Rotteck anknüpfen. Bietet es Cotta als Verlagswerk an.
  • 56. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Politische Lage schlecht, aber am erbärmlichsten in Deutschland. Alles getan, um die Rasenden zu besänftigen. Cotta hat verhandelt. Alles getan was er wollte, aber vergeblich. Aus diesem Grund noch nichts herausgegeben. Beiliegender Brief an Cotta. Anweisungen für den Umzug. Bitte um Besorgung eines Taufscheins von Reutlingen.
  • 57. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Gekränkt, dass weder Frau, noch Wilhelm oder Fritz schreiben. Keine Nachricht über den Stand seiner Sache in Stuttgart: Nachrichten über Wohngelegenheiten in Straßburg und der Rupprechtsau; als geb. Buchsweilerin käme Karoline wieder in ihr Vaterland zurück und hätte Vergünstigung bei der Einfuhr des Hausrats. Im Professoren-Kranz der Juristen lachte man über die Verlautbarung des württ. Ministeriums, dass List zu literarischer Festungshaft verurteilt sei. Bitte, dass Karoline sich mit Oskar für ihn malen lassen soll.
  • 58. Innenministerium an Graf von der Goltz, außerordentlicher Gesandter Preußens in Paris. Übersendung eines den Professor List betr. Polizeiberichtes.
  • 59. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Quartiersuche und Einmietung. Durch Herrn Ulrich mehrere Bekanntschaften gemacht. Schulen sind gut, Karl (Stiefsohn) kann lernen was er will. Plan, die Neckarzeitung in Straßburg zu verlegen. Fritz (Schwager) soll von seinem Fall (wie es Börne bereits getan) nichts in die Presse bringen. H. Alexander, der Kommisionär ihrer Zeitung, bietet Tausch gegen deutsche Zeitungen an. Trostworte für Karoline.
  • 60. Das Kriminalamt Stuttgart an List in Stuttgart: Vorladung Lists, das Urteil des Gerichtshofs für den Neckarkreis entgegenzunehmen. Unterschrift: Cleß
  • 61. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Froh über gut überstandene Geburt, wollte schon inkognito kommen. Nachrichten an Fritz: 1) Bedeutende Ereignisse in Frankreich und Spanien werden mit der Stafette berichtet. 2) Bestimmung meines Gehalts. 3) Zahl der Abonenten (Neckarzeitung) 4) Rückständiges Gehalt ausbezahlen. 5) Verkauf der Aktien der Neckarzeitung an Flachsland aus wichtigen Gründen sofort einschreiben lassen. Taufe noch anstehen lassen.
  • 62. Beilage zur 22. Sitzung vom 24. Mai der badischen Kammer der Abgeordneten: "Kommisionsbericht über ein gegen Frankreich aufzustellendes Handelsretorisionssystem und das ebenfalls von der hohen Regierung unterm 15. dieses erlassene provisorische Gesetz, die Einfuhr fremden Weines betreffend, erstattet vom Abgeordneten Griesbach." Der Kommissionsbericht geht zurück auf eine Motion des Abgeordneten Schlundt.
  • 63. Fr. List an Revisor Dibold: Ersucht, gegen Lade, der ihm 300 fl. vorenthält, gegebenenfalls gerichtlich vorzugehen.
  • 64. Wilhelm Seybold aus Bad Überkingen an List in Straßburg: Gibt Nachricht über das Befinden von Lists Frau. Fr. Seybold hat hinsichtlich der "Neckarzeitung" Sparsamkeit gelobt. Geschäftliche Bemerkungen. Ist auf den weiteren Gang von Lists Prozess gespannt; befürchtet, dass die Gerichte das Unrecht nicht gutmachen.
  • 65. J. J. Schnell aus Nürnberg an Ernst Weber in Gera: Übersendet seine Denkschrift vom Febr. 1822 und berichtet über sein Wirken bei der bayrischen und württembergischen Ständeversammlung für den Abschluss der Darmstädter Konferenzen.
  • 66. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Verärgert über die Haltung Fritz Seybolds ihm gegenüber. An Karoline wird kein Geld ausgezahlt und seine Berichte nicht in die Neckarzeitung aufgenommen. Das Kind soll vorerst nicht getauft werden. Es will selbst Pate sein und die verhassten Verwandten nicht dazu haben.
  • 67. Rundschreiben des Engeren Ausschusses des Handelsvereins in Nürnberg: An die Mitglieder des Handelsvereins. Bitte um neue Geldbeiträge, um die Auslagen für Fr. Miller und einen Vorschuss des Generalkassierers Auerreis in Höhe von 4000 fl. abzudecken, sowie um eine angemessene Vergütung für J. J. Schnell zu ermitteln. Unterschriften: Bauerreis, Harleß
  • 68. List an Luise Seybold in Stuttgart: Dank für die liebe Hilfe bei der Geburt. Karl soll jeden 2. Tag über das Befinden von Mutter und Kind schreiben, bis jetzt schlechter Agent, soll Brief an Liesching überbringen. In 10 Tagen mit der Arbeit fertig, Reise, um die Versendung nach Deutschland zu besorgen. Nachricht für Fritz, dass Börne nach Paris durchgereist ist und ihm Arbeiten schicken wird. Börne bekommt Empfehlungsschreiben an die ersten Männer in Paris, damit er für ihn wirken kann. Will nach Colmar gehen, um über den gemunkelten Aufruhr und den Prozess Berichte zu geben.
  • 69. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Hat auf Zureden von Engelbach ein Schreiben verfasst, das er beilegt. Bittet alles zu versuchen, damit er zu seiner Familie zurückkehren kann. Sollte dies nicht gelingen und die Sache nicht beigelegt werden, würde er sich an die französische Kammer wenden, um gegen weitere Anfechtungen geschützt zu werden.
  • 70. J. J. Schnell aus Nürnberg an die bayer. Ständeversammlung: Zusammenfassende Darstellung der geschichtlichen Vorgänge, die zum wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands geführt haben. Die Zeiten, in denen man allgemeine Handelsfreiheit predigte, sind nunmehr überwunden; nun gilt es, innere Befreiung und äußeren Schutz. Bayern steht an der Spitze des süddeutschen Handelseinigungsstrebens. Noch aber steigt die Not weiterhin. Bitte an die Regierung, die Darmstädter Verhandlungen beschleunigt zum Abschluss zu bringen.
  • 71. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Für Absendung des Briefes vom 18. April war keine sichere Gelegenheit. Pfarrer Gambs, ein alter Bekannten aus Bremen, getroffen, der List mit ganzem Pastoralkollegium Anteilnahme versichert hat. Seine Aufenthaltsgenehmigung ist noch nicht geregelt. Morgen will er den Druck seiner Akten anfangen lassen.
  • 72. J. Fr. v. Cotta aus Stuttgart an List in Straßburg: Bedauert Lists Brief nicht sogleich bestimmt beantworten zu können. Die hierbei notwendigen Personen seien nicht in Stuttgart anwesend.
  • 73. "Allgemeiner Anzeiger der Deutschen", Jg. 1822, Nr. 211: Enthielt den Beitrag: "Englischer Nationalgeist und deutscher Sinn". Verfasser wahrscheinlich Arnoldi. - Die Darmstädter Konferenzen werden in England nicht ernst genommen. Englands vorherrschender Einfluss werde jede England nachteilige Maßnahme vereiteln. Aufruf zu einer nationalen Haltung, zur Abwehr ausländischer Fabrikate.
  • 74. E. W. Arnoldi aus Gotha an die thüringischen Wirtschaftsstände (identisch mit L 1 Nr. 18/13).
  • 75. Innenministerium an den Präfekten von Niederrhein: (Französisch) Die angeordnete Überwachung Lists ist gut. Wenn sein Verhalten zur geringsten Unzufriedenheit Anlass gibt, ist er sofort auszuweisen. Falls er Straßburg nach einem anderen Teil Frankreichs verlässt, wird um Benachrichtigung gebeten.
  • 76. An v. Cotta adressierter Entwurf von Stadtrat und Bürgerausschuss Reutlingen an König Wilhelm I. von Württemberg, der König möge die vom Kreisgerichtshof Esslingen gegen den Reutlinger Angeordneten zur Ständeversammlung Professor List verfügte Kriminaluntersuchung kraft seines Abolitionsrechtes aufheben.
  • 77. Fr. List aus Straßburg an J. Fr. v. Cotta in Stuttgart: Bittet Cotta um Antwort auf seine Briefe. Er möchte wissen, woran er sei.
  • 78. C. F. Winter aus Heidelberg an List in Kehl: Gefällt Lists Vorhaben, doch kann er auf eigenes Risiko nichts Weiteres verlegen. Würde Brockhaus das Werk auf seine Kosten durcken, so wäre dies das Beste; nur müsste mit diesem ein strenger Kontrakt gemacht werden.
  • 79. "Allgemeiner Anzeiger der Deutschen", Nr. 182; 1822: Aufsatz Ernst Webers "Über Deutschlands Geldverarmung und die daraus notwendigerweise hervorgehende Preiserniedrigung unseres Getreides und anderer Naturerzeugnisse".
  • 80. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Seit 8 Tagen keine Nachricht, in Sorge wegen der Niederkunft. Ausflug in die Vogesen auf den Ottilienberg, dabei in einem Dorf alten Bekannten, Pfarrer Braunwald, getroffen und bei ihn übernachtet sonst in großes Unwetter gekommen. Anweisung zur listenmäßigen Zusammenstellung des ganzen Gepäcks (für den Umzug ins Elsaß). Karl soll alle Bücher im Haus notieren. Bem.: Gegenüber Werkausgabe Späterdatierung aufgrund Beitrag V. Schäfer in RGB NF 46 (2007), S. 109
  • 81. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Freude auf das Wiedersehen am 23. Flachsland wird mitkommen. Wohnung nahe am Wall gemietet, wo man Aussicht auf den Schwarzwald und die Vogesen hat. Einladung an Schwester Luise Seybold mitzukommen.
  • 82. Schreiber aus Heilbronn an List in Straßburg: Kann die erbetene Abschrift der Heilbronner Adresse (im Landtag zu Gunsten Lists) nicht schicken, da kein Konzept vorhanden sei. Er möge sie auch in Rücksicht auf die Heilbronner mit Stillschweigen übergeben. Interessiert sich für Lists Denkschrift zu seinem Prozeß.
  • 83. List an Luise Seybold in Stuttgart: In Sorge um Karoline. Karl könnte wenigsten jeden zweiten Tag über das Befinden der Mutter ein paar Zeilen schreiben. List wird die Zeit unerträglich lang. Dass Fritz Brief an Karl verloren ist, ist unangenehm. Karl hat den Auftrag, von allen Büchern, die in meinem und Wilhelms Zimmer sind, ein Verzeichnis zu machen.
  • 84. Französisches Innenministerium: Anfrage, ob der württ. Gesandte (wegen List) benachrichtigt werden soll.
  • 85. List an seine Frau Karoline: Noch immer keine Nachricht. Trostworte für Karoline. Will nächste Woche anfangen, für die Neckarzeitung zu arbeiten.
  • 86. Bericht über die Lage in Württemberg vor Lists Prozess, abgefasst in Straßburg, als Verteidigungsschrift gedacht. Richtet sich gegen die "Altrechtler" und die "Beamtenoligarchie". Kritisiert auch Wangenheim. Hebt die fortschrittliche und mannhafte Gesinnung von Griesinger, Frhr. v. Ow, Cotta und Forstner v. Dambenoy hervor. Darstellung der Verfassungsprobleme und -entwürfe von 1815, 1816 und 1819. Bemerkungen über General Kerner, Frhr. v. Malchus, Frhr. v. Maucler, Weishaar, Schmidtlin, Zahn. Schilderung von Lists polit. Wirken für Württemberg und den Handelsverein.
  • 87. Friedrich Seybold aus Stuttgart an List in Straßburg (2. Stück). In: Brief vom 26. Juni 1824
  • 88. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Cotta hat sich sehr verwendet. Ängste, weil er zur Vorladung des Gerichts in Esslingen nicht erschien und diesen Auslieferungsantrag gestellt hat. Verdruss mit Fritz [Seybold] wegen Neckarzeitung. Wenn vorher geahnt, mit Cotta und der Nürnberger Zeitung abgeschlossen. Recht an Neckarzeitung soll durch das Gericht geklärt werden. Im Winter soll Familie in Straßburg bleiben. Reise nach Basel und vielleicht weiter nach Aarau, um Verleger für seine Sachen zu suchen. Karoline soll am 28. oder etliche Tage später nach Ettlingen kommen.
  • 89. "Der Korrespondent von und für Deutschland", Nr. 85: Enthält einen Bericht über eine Sitzung der bayerischen Ständeversammlung, in der der Abgeordnete von Hornthal den Antrag stellt, die Regierung zu bitten, für den baldigen Abschluss der Darmstädter Konferenzen Sorge zu tragen.
  • 90. Fecht, Pfarrer in Kork, an List: Sie erhalten diesen Brief durch meinen Schwager, den Pfarrer von Bodersweier, weil der Post nicht zu trauen ist, und empfehle deshalb auch Ihnen alle mögliche Vorsicht. Die Zeit ist für ihre gerechten Wünsche sehr unvorteilhaft. Von Berstett hat in Innsbruck geheime Instruktionen erhalten, welche wahrscheinlich alle süddeutschen Höfe oder vielmehr Minister zugleich erhalten haben. In diesem Augenblick Lists Rückkehr bewirken zu wollen, würde sie erschweren. Dessen Schriftstücke habe in Duttlingen und dadurch auch Liebenstein übergeben. L. wird gegenwärtig nichts für ihn tun können. Den Brief an Cotta habe er angehalten und warte auf Lists Ihren weiteren Entschluss. Soll Braun einbeziehen. Zu Gewaltstreichen haben die Ultras den Mut nicht. Halbheit von unserer Seite wäre allein gefährlich. Wegen dem Verlag der Themis II klopft er an, aber lächerliche Furchtsamkeit lähmt den schwachen Unternehmungsgeist vollends. Winter, der nicht mehr Deputierter ist, kann nichts unternehmen. Dass die Neckarzeitung nichts von den wichtigen Verhandlungen bringt, ist ein Mangel. Die Mannheimer Zeitung bringt diese Nachrichten und wird so zum Liebling des Publikums. Auf Aufforderung würde er diese Berichterstattung übernehmen. Frage nach seinem Aufsatz über die Union der evangelischen Kirche in Baden.
  • 91. Ernst Weber aus Gera an List in Straßburg bei Mad. Silbermann auf dem Paradeplatz 27: Antwort auf einen Brief Lists vom 7. April. Schrieb wegen List an Ackermann nach London. Wollte für List in Leipzig während der Messe eine Sammlung veranstalten, jedoch war der Erfolg so niederschmetternd, dass er nur 100 fl anweisen kann. Ließ den Brief an Ackermann bei den veränderten Verhältnissen durch Verurteilung und Exil doch nicht abgehen. Ist froh aus einem Brief vom 25.4. zu hören, dass List seinen Mut behält. Stimmt Lists Absicht zu, seine Prozessgeschichte zu veröffentlichen. Streiber in Eisenach soll für ihre Verbreitung in Sachsen und Thüringen sorgen. Streiber sendet eine Empfehlung für den Buchhändler Leurant (?). Weber will auch Arnoldi informieren. List möge jedoch bei der Abfassung vorsichtig sein. Hat sich weiterhin mit der Handelsvereinsangelegenheit befasst. Hornthal in München bewirkt das meiste. Einwirkung auf Miller; Wangenheim teilt seine Anschauungen. England kann nur dem Geist des Rechts und der Wahrheit weichen. List möge weiterhin diesen Geist verbreiten.
  • 92. Otto an Arnoldi: Anfrage und Erörterung über die mutmaßliche Haltung von Nebenius und Wangenheim zur Frage des Anschlusses von Preußen an den geplanten Zollverein.
  • 93. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Vorläufig in der Ruprechtsau eingemietet. Wartet auf Nachricht über Entbindung, in Sorge wegen ihres letzten schwermütigen Briefes. Mit der Arbeit fertig geworden. In 4 Wochen wird die Familie wieder vereinigt sein. List wird mit Flachsland bis nach Ettlingen entgegen kommen.
  • 94. Das Bezirksamt Kork an List in Kehl: Teilt mit, dass wegen Lists Unpässlichkeit das Oberbürgermeisteramt beauftragt worden ist, ihm das Urteil [des Obertribunals zu Stuttgart] zu verkünden und auszuhändigen.
  • 95. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: In Paris ist ein Buch über die Geschworenengerichte erschienen, das er mit Flachsland übersetzt und auf guten Gewinn hofft. Hoffentlich ist die Ankündigung sofort an den Schwäbischen Merkur gegeben worden. Bitte um ausführlichere Briefe, die Karl diktiert werden könnten. Fritz hat seit 8 Tagen von 4 Briefen keinen einzigen in die Zeitung aufgenommen, wenn er die Trennung will, soll er es sagen und er verkauft seinen Anteil. Wäre sie mit den Kindern an der Rheinbrücke, wollte er alle Erinnerungen an das verpestete Land verbannen.
  • 96. Adresse "Herrn Professor List bey Madame Silbermann" [in Straßburg].
  • 97. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Auf seiner Flucht wohlbehalten in Straßburg gelandet. Kaufmann Bosselt in Bischofsheim hat mit Rat geholfen und dessen Schwager Flachsland nimmt sich seiner in Straßburg an. Bitte um Nachricht darüber, was man in Stuttgart zu seiner Emigration sage.
  • 98. Prof. v. Hornthal an List: Einverständnis, dass gemeinsam eine Reihe unter dem Titel "Bibliothek der neuesten klassischen Schriften der Franzosen in der Rechts- und Staatswissenschaft" übersetzt und bei Brockhaus herausgegeben werden soll. Nachrichten über die Ovationen, die seinem Vater als Abgeordneten auf seiner Reise im Sommer dargebracht wurden. Sie sollten von List, ohne dass Hornthal als Verfasser bekannt wird, veröffentlicht werden.
  • 99. Ernst Weber aus Gera an F. Miller aus Immenstadt in Darmstadt: Ausführliche Darstellung der deutschen Handels- und Gewerbsverhältnisse und der wirtschaftlichen Lage von England und Frankreich. - Seit Beginn der Darmstädter Verhandlungen hat sich die Lage der deutschen Industrie weiterhin verschlechtert. Nur ein merkantilisches Schutzsystem kann Deutschland noch retten. Vorschlag einer gut organisierten Revisionsanstalt bei gänzlichem Verbot fremder Fabrikate. Naturprodukte und Kolonialwaren sollen jedoch frei sein, letztere könnten durch Konsumtionssteuern besteuert werden. - Bittet Miller, diese Ansichten den Staatsmännern kundzutun.
  • 100. Präfektur des Departements Bas Rhin an das französ. Innenministeriums: Im Schreiben vom 18. September ist berichtet worden, dass Professor List aus Stuttgart ausgewiesen wurde, und in Richtung Basel abgereist ist. Nach sicherer Auskunft hält sich List jetzt in Kehl, 1/2 Meile von Straßburg entfernt, auf. Er hat zweifellos die Absicht, mit seinen Straßburger Bekanntschaften in Verbindung zu bleiben, um seine Artikel für die Neckarzeitung zu schreiben, wo er Mitbesitzer ist. Falls er sich wieder in unseren Mauern blicken läßt, werde ich ihn festnehmen lassen. Für diesen Fall bitte ich um Benachrichtigung, wie dann mit ihm zu verfahren ist.
  • 101. List an seine Frau Karoline in Stuttgart: Beschreibung einer Wohnung in der Vorstadt von Straßburg, die zu günstigem Preis zu mieten wäre. Grundrissskizze.
  • 102. J. Fr. v. Cotta aus Stuttgart an Karoline List in Stuttgart: Teilt mit, dass sich in Lists Sache in der Zwischenzeit nichts geändert habe.
  • 103. Cantal, commis voyageur, an List in Straßburg: Teilt mit, dass er im Auftrag seines Hauses verreisen müsse; will List nach seiner Rückkehr besuchen.
  • 104. Präfektur des Departements Bas Rhin an das französ. Innenministerium: List traf sich in der letzten Zeit mit schlecht beleumdeten Personen, besuchte ein Casino, in welchem Revolutionäre verkehren und ist stark verdächtigt, die aufrührerischen Artikel der Neckar-Zeitung zu verfassen. Verf. hat ihn deshalb nach der Anweisung vom 27. April ausgewiesen. Er ist am 17. mit der Postkutsche in Richtung Colmar abgereist und hat als Reiseziel Basel angegeben. Den Kollegen von der Präfektur Haut Rhin benachrichtigt und um seine Übewachung gebeten. Randbemerkung des Ministers: Grenze benachrichtigen, beobachten und an der Wiedereinreise hindern.
  • 105. Das Kriminalamt Stuttgart an List in Straßburg: Teilt List mit, er habe sich binnen 8 Tagen in Stuttgart einzufinden, andernfalls gegen ihn als einen flüchtigen Verbrecher verfahren werden. Unterschrift: Cleß.
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